Was wäre ein Reit(lehr)er ohne sein Pferd? Daher möchte ich auf dieser Seite auch die Vierbeiner vorstellen, die mich auf meinem Weg begleiten:

Viele der schönen Fotos kommen von meiner Freundin Nadine Plaumann, die Fotos von Nouri als Fohlen sind von Paulina Vogelsang Photography. Danke!!!

Nobody (1994-2021) - Mein Seelenpony

Nobody und mich verbindet ein fast 25-jähriger, gemeinsamer Weg. Er war und ist meine erste große "Pferdeliebe", und die prägt bekanntlich am meisten...

Direkt vom Züchter und mit 3 1/2 Jahren gerade einmal angeritten, erlernten wir gemeinsam zunächst das 1x1 der Jungpferdeausbildung und die Arbeit an der Longe. Ziemlich schnell und eher aus einem Sattelproblem heraus stiegen wir beide auf die Westernreitweise um, die uns viele Jahre lang geprägt hat. Ich lernte und erfuhr gemeinsam mit ihm, was feine Kommunikation und Versammlung bedeuten, wir wagten kleine Sprünge im Gelände und erkundeten, umgezogen nach Lüneburg, zusammen in stundenlangen Ausritten die neue Umgebung. Auch die klassische Arbeit an der Hand und das Arbeiten am Langen Zügel eroberten und bereicherten irgendwann unseren Arbeitsalltag. Oft hat Nobody auch jüngeren Reitschülern*innen mit seiner Geduld und Gelassenheit zur Seite gestanden und die nötige Sicherheit vermittelt. Ein besonders schönes, gemeinsames Erlebnis war der Lehrgang zum Trainer C, den er, immerhin schon 20 und atemtechnisch bereits sehr angeschlagen, hervorragend gemeistert hat. Ich war immer wieder begeistert von seiner Ruhe, seiner Feinfühligkeit und seiner Bereitschaft, für mich an und über seine Grenzen zu gehen. 

Leider machte ihm sein allergisches Asthma in den letzten Jahren immer mehr zu schaffen, so dass ich nur noch sehr eingeschränkt mit ihm arbeiten konnte. Die beiden Sommer 2016 und 2017 hatte er bereits an der Nordsee verbracht, und auch im Jahr 2020 zog er noch einmal an die Küste, denn seine Atmung verschlechterte sich zusehends. 2018 wurde zusätzlich noch Cushing diagnostiziert. 2021 ging dann alles sehr schnell - er baute rapide ab. So musste ich mich schweren Herzen von ihm verabschieden, aber ich weiß, dass es kein Abschied für immer sein wird..

 

Danke für über 20 Jahre, mein kleines Zauberpony! Du fehlst mir unglaublich!

Nouri el assuad (*2016) - Mein kleiner Wüstenwind

Seit Mai 2017 gibt es einen Neuzugang in der Herde: den ägyptischen Vollblutaraber Nouri ("Licht"). Ich kenne ihn quasi seit Tag 1, denn seine Mutter Nafisah gehört meiner Freundin Christina. Als waschechter Bayer machte sich der kleine Mann dann ein Jahr später mit mir auf die weite Reise in den hohen Norden.

 

Es ist unfassbar schön, ein junges Pferd schon von Fohlenalter an zu begleiten. Besonders berührt hat mich in diesem Zusammenhang der Ausspruch eines Bereiters der Portugiesischen Hofreitschule, mit dem wir im Rahmen einer Fortbildungsreise ins Gespräch kommen durften. Wir haben ihn gefragt, ob sich die Bereiter, die einen Hengst ja sein Leben lang begleiten, ihr neues Jungpferd aussuchen dürfen oder ob die Pferde zugeteilt werden. Das war seine Antwort:

 

„Ein junges Pferd ist immer wie ein geschlossener Briefumschlag: eine Überraschung. Vielleicht ist es eine Geburtstagseinladung, über die ich mich freue, manchmal auch eine Rechnung, die ich erst einmal abbezahlen muss. Aber es ist jetzt nun einmal mein Pferd, und das muss ich mit all seinen Stärken und Schwächen ausbilden.“

 

Ich bin also schon sehr gespannt, was ich alles in meinem kleinen, grauen Briefumschlag entdecken werde ;o)... Neues gibt es in "Nouris Tagebuch"

Dakota - mein "Adoptivpony"

Eine Freundin drückte es am Telefon ziemlich treffend aus: "Und, wie geht es deinem dritten Pferd?" Tatsächlich fühlt sich Dakota ein bisschen so an, und daher möchte ich ihm hier auch einen Platz geben - nicht nur, weil ich ihn mittlerweile sehr lange in Beritt habe, sondern auch, weil ich von ihm unglaublich viel lernen durfte und dafür sehr dankbar bin. Wie immer im Leben kommt alles zur rechten Zeit, und Dakota "lief" mir als Berittpony über den Weg, als Nobody gerade aufgrund seines Asthmas langfristig ausfiel. Die ersten Male waren alles andere als vielversprechend: Dakota war ein Nervenbündel, hatte vor allem Angst und traute sich überhaupt nichts zu. Schon das Antraben war für ihn eine Überwindung, an Galopp war gar nicht zu denken. Schnell zeigte sich aber, dass in diesem kleinen Kerl ein Kämpferherz und reichlich Bewegungstalent steckten. Er erzog mich zur absoluten Genauigkeit und zu dosierter Hilfengebung, denn aufgrund seines "arabischen Einschlages" stellt er sich sehr fein auf seinen Reiter ein und schon der falsche Gedanke kann bei ihm zu Verspannung und Unsicherheit führen. Mit ihm konnte ich dort anknüpfen, wo Nobody aufgrund seiner körperlichen Verfassung passen musste, und bin sehr zufrieden damit, wie er sich weiterentwickelt. Danke Dakota und danke Birte, dass ich dein tolles Pony ausbilden darf!

Die schönen Fotos kommen, wie so oft, von Nadine (Nadine Plaumann - Reiten PhysioLogisch)).